005 Frauen in der DDR

005 Frauen in der DDR
Glückliche Frauen, glückliche Kinder - Ausschnitt aus dem Fries "Unser Leben" am Haus des Lehrers in Ost-Berlin

Wenn es um Frauenrechte geht, wird die DDR oft als Vorbild genannt. Doch wie sah der Alltag der Frauen im Sozialismus wirklich aus? In einem Podcast der Reihe „Ostkreuz“ geht der Berliner Historiker Hubertus Knabe dieser Frage nach und räumt dabei mit manchem Vorurteil auf.

Waren Frauen und Männer in der DDR gleichberechtigt? Zumindest im Politbüro der SED konnte davon keine Rede sein, denn da hatten ausschließlich Männer das Sagen. Die einzige Frau in der Führungsspitze des Arbeiter- und Bauernstaates war lediglich „Kandidatin“ und hatte deshalb kein Stimmrecht.

Wenn es um Frauen ging, wichen auch sonst im Sozialismus Propaganda und Wirklichkeit oft voneinander ab. Während auf Plakaten bevorzugt starke Frauen große Maschinen steuerten, arbeiteten im echten Leben die meisten DDR-Bürgerinnen in typischen Frauenberufen. Auch die Gleichberechtigung von Mann und Frau, die seit 1949 in der Verfassung stand, existierte weder bei den Löhnen noch in den heimischen vier Wänden.

In seinem Podcast beschreibt der Historiker Hubertus Knabe anschaulich das Leben von Frauen in der DDR. Er spricht über den Arbeitszwang im Sozialismus, über das „Abkindern“ von Ehekrediten und über die rabiaten Erziehungsmethoden in den Kitas. Gestützt auf neueste Forschungsergebnisse entsteht ein vielschichtiges Bild von der Situation der Frau in der DDR.

Hier finden Sie diesen Podcast auch auf YouTube.

Literaturempfehlungen:
Maxie Wander: Guten Morgen, Du Schöne
Brigitte Reimann: Franziska Linkerhand 
Monika Maron: Flugasche
Anna Kaminsky: Frauen in der DDR 
Agathe Israel: Krippen-Kinder in der DDR: Frühe Kindheitserfahrungen und ihre Folgen für die Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheit

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