Bundesrepublik

Die Geschichte der DDR und ihres Staatssicherheitsdienstes lässt sich nicht erzählen, ohne auch auf die Bundesrepublik zu schauen. Hier finden Sie einige Aufsätze von Dr. Hubertus Knabe zu diesem Thema.


Der Fall Diether Dehm

Der langjährige Bundestagsabgeordnete der Linken, Diether Dehm, arbeitete von 1971 bis 1978 als Informant des Staatssicherheitsdienstes – nicht in der DDR, sondern in Westdeutschland. Für das Ministerium für Staatssicherheit beschaffte er in dieser Zeit zahlreiche „operativ verwertbare Informationen“. So berichtete er unter anderem  über die Jungsozialisten, den SPD-Unterbezirk Südhessen, über linke politische Gruppierungen, die Universität Frankfurt, das Bundesministerium für Forschung und Technologie, die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte und über westdeutsche Künstlermilieus. Aus seinem Umfeld übermittelte er der Stasi auch zahlreiche nachrichtendienstlich relevante „Personenhinweise“, zum Teil mit „Bildmaterial“. Von unschätzbarer Bedeutung war er für diese, als er nach der Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann aus der DDR dessen Konzertmanager wurde. Der Text gibt einen Einblick in Dehms Stasi-Akte.

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Operationsgebiet Bundesrepublik – Die „Westarbeit“ des MfS

Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) wird gemeinhin als ein in erster Linie nach innen gerichtetes Repressiv- und Überwachungsorgan wahrgenommen. Tatsächlich gehörte aber die ,,Arbeit in und nach dem Operationsgebiet“, wie das MfS den Westen nannte, von Anbeginn zu den Schwerpunktaufgaben der DDR-Geheimpolizei. Nach der Niederschlagung der Volkserhebung vom 17. Juni 1953 wurde der bis dahin eigenständig arbeitende ,,Außenpolitische Nachrichtendienst“ (APN) der DDR unter Markus Wolf in das MfS integriert. Im Statut vom Oktober 1953 wurde das Recht verankert, gleichermaßen ,,in Westdeutschland, Westberlin und in der DDR effektiv arbeitende Agenturen zu errichten und zu unterhalten“. Der Aufsatz für den Katalog zur Ausstellung „Duell im Dunkel. Spionage im geteilten Deutschland“ der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland beschreibt die Entwicklung dieser Westarbeit, ihre Strukturen und Methoden, aber auch das Agentennetz und die Formen politischer Einflussnahme.

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Der lange Arm der SED – Einflussnahmen des MfS auf Protestbewegungen in Westdeutschland

Der Feind meines Feindes ist mein Freund – nach diesem Motto hat auch die SED Politik betrieben. Regierungskritische Protestbewegungen in der Bundesrepublik, egal, ob von rechts oder von links, wurden von ihr deshalb häufig konspirativ unterstützt. Der Text beschreibt, wie die Stasi linke Protestbewegungen in Westdeutschland infiltrierte.

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Die Stasi als Problem des Westens

Das Ministerium für Staatssicherheit war nicht nur in der DDR aktiv, sondern überzog auch die alte Bundesrepublik mit einem engmaschigen Überwachungsnetz. Seit Gründung der Stasi galt die West-Arbeit als „Hauptaufgabe“, an der sich alle Diensteinheiten beteiligten. Tausende von Bundesbürgern fungierten in Politik, Wirtschaft, Militär oder Medien als unerkannte Zuträger und Befehlsempfänger. Der Text ist einer der ersten, der sich der Aufarbeitung westdeutscher Stasi-Verstrickungen widmete. 

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