Staatssicherheitsdienst

Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) spielte eine Schlüsselrolle in der DDR. Hier finden Sie ausgewählte Texte von Dr. Hubertus Knabe über das Vorgehen der Stasi bis 1989.


A Secret Window to the World. Industrial Spying in Socialist States – the Example of East Germany

Science in socialist states existed under a massive pressure of the state. Even simple contacts to colleagues in the West were surveyed by the secret police and access to new technologies or specialist books were extremely difficult. Therefore the natural sciences in the USSR, the GDR and other socialist countries  were highly isolated from the scientific development in the world.

The socialist countries attempted to compensate this closeness by a wide range of spying activities in the West. The strategies and methods of this industrial spying are nowhere better known than in Germany. Since nearly 30 years historians have access to the archive of the dissolved Ministry of State Security (MfS or Stasi) of the GDR. Although a lot of documents of the department for foreign espionage (Hauptverwaltung A) were destroyed in 1990 one can get a precise image of the hidden transfer of technology from West to East.

Click here to download the text (in Russian).


Das Haftkrankenhaus der Stasi

Hinter den Mauern der zentralen Untersuchungshaftanstalt des DDR-Staatssicherheitsdienstes im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen befand sich bis 1989 eine besonders geheime Einrichtung: das Haftkrankenhaus des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Mehr als 3000 kranke Häftlinge waren dort seit 1960, dem Jahr der Gründung, eingesperrt: angeschossene Flüchtlinge, schwerkranke Untersuchungsgefangene oder Inhaftierte, die auf die Haftbedingungen in den MfS-Gefängnissen mit Depressionen, Hungerstreik, Selbstverstümmelung oder Suizidversuchen reagierten. Aus der ganzen DDR wurden diese kranken oder krank gemachten Gefangenen in das Haftkrankenhaus auf dem Areal der Untersuchungshaftanstalt eingeliefert. Der Text leitet die erste Publikation über das Krankengefängnis der Stasi ein.

Zum Download des Textes geht es hier.


Die Vernehmung des Jürgen Fuchs

281 Tage verbrachte der Schriftsteller Jürgen Fuchs in der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin-Hohenschönhausen. Vom 19. November 1976 bis zum 26. August 1977 war er dort den Verhörspezialisten des DDR-Staatssicherheitsdienstes ausgeliefert. Er sollte sich selbst belasten, er sollte seine Freunde verraten, er sollte sich von den zu Staatsfeinden abgestempelten Kritikern Wolf Biermann und Robert Havemann distanzieren. Trotz monatelanger Bemühungen konnte die für die Verfolgung des „politischen Untergrundes“ zuständige Hauptabteilung IX/2 des MfS keines dieser Ziele erreichen. Wie einen unverdaulichen Stein spuckte man den Schriftsteller am Ende aus den Mauern der Haftanstalt und schob ihn nach West-Berlin ab. Der Aufsatz vergleicht erstmals die Aufzeichnungen, die Fuchs nach seiner Freilassung veröffentlichte, mit den überlieferten Vernehmungsprotokollen des MfS.

Zum Download des Textes geht es hier.


Strafen ohne Strafrecht. Zum Wandel repressiver Strategien in der Ära Honecker

Die Herrschaft der SED beruhte auf einem anderen System der Unterdrückung als der Nationalsozialismus. Im Laufe von 40 Jahren entwickelte die DDR-Führung ein komplexes Instrumentarium der Überwachung und Verfolgung, das in der Amtszeit von Erich Honecker systematisch ausgebaut und verfeinert wurde. Der Beitrag analysiert das System der „lautlosen“ Repression, zu dem auch die berüchtigten Zersetzungsmaßnahmen zählten.

Zum Download des Textes geht es hier.


Die Rechtsstelle der Stasi

Wozu brauchte der DDR-Staatssicherheitsdienst eine Rechtsstelle – wo er doch sonst das Recht mit Füßen trat? Tatsächlich spielte die Rechtsstelle im Ministerium für Staatssicherheit mit seinen 91.000 hauptamtlichen Mitarbeitern nur eine marginale Rolle. Dass sie zeit ihrer Existenz nie mehr als ein Dutzend Mitarbeiter beschäftigte, sagt viel über die Stellung des Rechts in der Geheimpolizei der SED aus. Und dennoch: Im Zuge der „Verrechtlichung“ der kommunistischen Diktatur wurde die Rechtsstelle verstärkt um fachliche Unterstützung gebeten – zum Beispiel als die Stasi nach einer Begründung suchte, warum der kirchliche Aufnäher „Schwerter zu Pflugscharen“ illegal war.

Zum Download des Textes geht es hier.


Die feinen Waffen der Diktatur. Nicht-strafrechtliche Formen politischer Verfolgung in der DDR

Die Diktatur der SED währte über 40 Jahre – mehr als dreimal so lang wie der Nationalsozialismus. Während sie anfangs ihre Macht mit brutaler Gewalt durchsetzte, stütze sie sich später auf weniger „grobe“ Herrschaftsmethoden. Der Methodenwandel hing nicht nur mit der langen Dauer der SED-Diktatur zusammen, sondern auch mit inneren und äußeren Zwängen, denen sich die DDR-Führung zusehends ausgesetzt sah. Der Aufsatz untersucht, wie die SED ihre Macht verteidigte, auch ohne ihre Kritiker alle ins Gefängnis zu werfen.

Zum Download des Textes geht es hier.


Die geheimen Lager der Stasi

Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR plante, im Spannungs- und Verteidigungsfall Tausende DDR-Bürger in Lagern zu inhaftieren. Die streng geheimen Planungen wurden erst nach Öffnung der Stasi-Akten bekannt. Der Aufsatz zeigt erstmals anhand von Dokumenten, wie die Massenverhaftungen durchgeführt werden sollten.

Zum Download des Textes geht es hier.