Im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik besaß das deutsche Staatsoberhaupt eine offizielle Jagdresidenz – das Haus Hubertusstock, rund 50 Kilometer nördlich von Berlin. SED-Chef Erich Honecker sorgte dafür, dass die feudale Tradition wiederauflebte.
Die Schorfheide, ein riesiges Waldgebiet im Norden Berlins, war bei der DDR-Führung ein beliebtes Jagdrevier. Dort, auf einer Anhöhe am Werbellinsee, befand sich das Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete Jagdschloss Hubertusstock, benannt nach dem Schutzheiligen der Jäger. Anfang der 1970-er Jahre wurde es unter Honecker massiv ausgebaut. Bis zu seinem Sturz diente es ihm als Gästehaus, in dem er prominente Besucher unterbringen ließ – auch und gerade aus dem Westen.